Auszug aus „Chronik
des Kirchspiels Bergstedt“
Die Kinder der
hamburgischen, aber kirchlich nach Bergstedt gehörenden Dörfer
Volksdorf und Wohldorf besuchten vor der Gründung eigener Schulen
die Küsterschule in Bergstedt. Erst 1685 erbaute der Volksdorfer
Michael Kohmann auf eigene kosten einen Schulkaten [in Volksdorf] und war somit wohl
der erste Schulmeister [in Volksdorf]. Wie lange er als solcher amtiert hat, ist
nicht bekannt, anscheinend nicht sehr lange; denn 1724 stirbt
95-jährig in Volksdorf der Schulmeister Claes Jansen, und dessen
Nachfolger ist dann wieder ein Kohmann, der 1764 im Alter von 70
Jahren stirbt, also 1694 geboren wurde. Er wird noch ein Kind
gewesen sein, als der Vater, jener erste Schulmeister namens Kohmann
sein Amt dem Claes Jansen überlassen mußte.
Die Nachrichten über das
Schulwesen in Volksdorf im 18. Jahrhundert sind äußerst spärlich.
Die Schulverhältnisse werden auch hier nicht anders gewesen sein als
in den anderen Dörfern mit mäßiger Besoldung und Unterbringung des
Lehrers, der auch hier sein Schulamt nur nebenberuflich zu seinem
Hauptberuf als Handwerker versah. Unregelmäßiger Schulbesuch und
äußerst geringe Leistungen waren zu jener Zeit die Folge eines
spärlichen Interesses für eine schulische Ausbildung der Jugend.
Die Reihenfolge der
Schulmeister in Volksdorf läßt sich wenigstens ungefähr ziemlich
lückenlos feststellen: auf Kohmann II folgte Johann Peter Köhlhoff
1764-1797, Heinrich Andreas Puls 1797-1830, Frenz Harms 1830-1839,
Christian Kracht 1839-1875, zu dessen zeit eine zweite Klasse
eingerichtet und ein Gehülfslehrer angestellt wurde. An die Stelle
der ersten Schulkate des Michael Kohmann wurde 1752 ein neuer
Schulkaten erbaut. Das Schulzimmer in diesem Katen war sehr klein; es
maß 1827 nur 23,7 qm „mit dem Ofen“. darin wurden 58 Kinder
unterrichtet. Die Lehrerwohnung war ebenfalls eng. Der Lehrer mußte
sie zuerst mit dem Dorfhirten, später mit der Hebamme teilen. Für
den Lehrer und seine Familie, die aus 7 Köpfen bestand, blieb nur
eine kleine Kammer. Das Einkommen des Lehrers Puls war noch 1827 sehr
gering. … Puls regte in einer Eingabe eine neue Schulordnung an,
wie sie in Ohlstedt 1824 erlassen worden war, damit auch im Sommer
Schule gehalten werden mußte, „so wie die mehresten im Dorfe
wünschen“. Puls hatte außerdem bei der Verkoppelung 1800 20
Scheffel (= etwas 10 ha) Heideland erhalten, wovon er selbst auf
eigene Kosten 8 Scheffel hatte urbar machen lassen. Die von Puls
schon erbetene Schulordnung wurde für die Volksdorfer Schule 1830,
als nach der Pensionierung des Puls, auch erlassen und festgelegt,
daß der Lehrer einzukommen hatte 1) Wohnung und Garten im neuen
Schulhaus, 2) 100 Mk. von Hamburg als Ersatz für den Unterricht
armer Kinder, 3) Ländereien, 4) …. Schulgeld der Dörfler je
nach Besitzstand … Gleichzeitig war 1830 ein neues Schulhaus
erbaut und 1839 ausgebaut und vergrößert worden. ...
"Muß diese 229 Jahre alte Kate in Ohlstedt abgebrochen werden?" Auszug aus "Das Waldhorn" Nr.4/1981, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer Bei der Ohlstedter Kate ... handelt es sich um ein Gebäude mit einer besonderen heimatgeschichtlichen Vergangenheit ...
leider haben wir keinen Zugang zu dem weiteren Text. Falls jemand aushelfen kann: bitte beim Verein melden. Danke.
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"Wiederaufbauplanung
der Volksdorfer Schulkate von 1752"
Titel vom „Das Waldhorn“
Nr.4/1986, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer
Im vergangenen Monat
kündigten wir einen ausführlichen Bericht über den geplanten
Wiederaufbau der ehemaligen Volksdorfer Schulkate an. Der Vorsitzende
der Initiative zur Erhaltung der Kate, der Volksdorfer Architekt
Dietrich Raeck, gab auf unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung
umfangreiche Informationen zu diesem Thema, die wir heute
veröffentlichen wollen:
Die Schulkate diente von
1752 bis 1828 als zweites Schulgebäude in Volksdorf dem Unterriccht
der hier ansässigen Kinder. Im Jahr 1830 wurde das inzwischen
baufällige Gebäude vom Ohlstedter Cord Hinrich Buck gekauft. Er
baute die Kate an der heutigen Alten Dorfstraße 23/ Ecke Melhopweg
wieder auf.
Im Jahre 1983 wollte man
das traditionsreiche Gebäude dann endgültig abbrechen. In letzter
Minute konnte in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt die
vollständige Zerstörung verhindert werden. Die Schulkate wurde
Stück für Stück fachgerecht abgetragen. Ihre Einzelteile lagern
heute an mehreren Stellen im Walddörfer Raum.
Seit ungefähr zwei
Jahren wird mit verschiedenen Interessenten über den Wiederaufbau
der Kate verhandelt. Inzwischen sieht das Konzept vor, dass der
Kleinbahnverein Wohldorf e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative
zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate für seine
Modellanlage wieder aufbaut. Das will unser Bürgerverein und ein
Literaturkreis unterstützen. Als Standort ist ein Platz nördlich
vom Museumsdorf vorgesehen. dadurch soll nicht nur eine historische
Achse entlang der Straßen Im Alten Dorfe und Lerchenberg geschaffen
werden. Auch die Anbindung an das Museumsdorf dürfte dadurch
gewährleistet sein.
Die Schulkate soll nach
ihrem Wiederaufbau eine vielfältige Nutzung durch möglichst
unterschiedliche Gruppierungen erfahren, um ihr ein breites Interesse
in der Öffentlichkeit zu sichern. Bei der Finanzierung ist zu
berücksichtigen, dass neben der Nutzung durch gemeinnützige Vereine
auch Kommerzielle als Mieter aufgenommen werden. Es scheint, als
seien dafür schon die richtigen Partner gefunden:
So möchte der Kleinbahn
Verein Wohldorf e.V. gern wieder seine Modellanlage in den
Walddörfern unterbringen. Zeitweise war die Anlage schon im
Museumsdorf aufgestellt.
Eine Musik-Kneipe würde
in der Schulkate nicht nur geeignete Räume finden, neben dem
finanziellen Rückhalt für das Projekt auch Leben und Vielfalt
gewährleisten.
Außerdem könnte die
Geschäftsstelle des Bürgervereins Walddörfer e.V. hier
untergebracht werden und der Bevölkerung als Anlaufstelle dienen.
Daneben stehen noch zwei
kleinere Räume zur Verfügung, über deren Nutzung bereits mit
Interessenten verhandelt wird.
Das Gebäude soll nicht
in Privateigentum übergehen, sondern von den am Wiederaufbau
beteiligten Gruppen und den Hausnutzern gemeinsam geleitet und
verwaltet werden. Wesentlich wird hierbei sein, dass es stets seinen
musealen Charakter behält und die finanziellen Verpflichtungen
erwirtschaftet.
Das Hauptproblem bei der
Verwirklichung der Pläne ist die Finanzierung. Die Initiative zur
Erhaltung der Schulkate kann und will das zu bebauende Grundstück
nicht erwerben. Es soll einem gemeinnützigen Verein im Erbbaurecht
zur Verfügung gestellt werden. Da für einen solchen Verein der
Erbbauzins. zumindest für die Anfangszeit, eine nicht tragbare
finanzielle Belastung darstellt, müssten hier entsprechende
Verhandlungen mit der Liegenschafts- und Finanzbehörde geführt
werden.
Die Baukosten für den
Wiederaufbau belaufen sich schätzungsweise auf 320.000 b0s 350.000
DM (ohne Außenanlagen und Inneneinrichtung). Dieser Betrag muss auf
dem Kapitalmarkt aufgenommen und über die Mieteinnahmen finanziert
werden. Erste Gespräche über die Machbarkeit wurden bereits
geführt. Außerdem besteht die Möglichkeit, über das Arbeitsamt
qualifizierte Handwerker im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
einzuwerben.
Es wird aber auch
dringend die Unterstützung der Bevölkerung benötigt. Alle
Mitglieder unseres Bürgervereins sind zur Mithilfe aufgerufen. Diese
Hilfe kann sehr unterschiedlich aussehen. So wäre zum beispiel eine
Unterstützung durch Rechtsanwälte bei Vertragsverhandlungen
notwendig. Und natürlich werden Spenden oder zinsgünstige Darlehn
dankbar angenommen.
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Artikel im "Das Waldhorn" Nr.4/2015, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer
Fortsetzung nach 32 Jahren des
Artikels im „Waldhorn“ vom Feb. 1983 von Alf Schreyer zum 25-jährigen Jubiläum
der Schulkate an ihrem jetzt dritten Standort
Der Heimatforscher Alf
Schreyer fand 1983 rechtzeitig kurz vor dem endgültigen Abriss der
Kate die inzwischen vergessene Historie des ersten Volksdorfer
Schulgebäudes heraus. "Das Waldhorn" berichtete in seiner
Ausgabe Nr.2/83 darüber.
Die Fortsetzung des
Artikels kann nur Erfreuliches berichten: ein Freundeskreis um den
Architekten Dietrich Raeck wurde durch den Artikel im „Waldhorn“
auf das Schicksal der Schulkate aufmerksam. Sie beschlossen die Kate
fachmännisch abzutragen und für einen Wiederaufbau einzulagern. Das
geschah in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt. Insgesamt fanden
sich 42 freiwillige Helfer, die beim Abtragen zwischen einigen
Stunden und mehreren Tagen an insgesamt drei Wochenenden mit Hand
angelegt haben! Bereits im Mai war das Werk geschafft.
Das Material konnte bei
den Gutshöfen Wulfsdorf und Wulksfelde sowie beim
Amalie-Sieveking-Krankenhaus eingelagerte werden. Die Suche nach
einem geeigneten Standort für den Wiederaufbau sowie die
Fananzierung des Unternehmens zogen sich sechs Jahre hin. 1986 wurde
der "Verein zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate
von 1752 e.V." gegründet (heute "Verein Schulkate
Volksdorf e.V.").
Bei heftigem Regen im
April 1989 konnte endlich der Baubeginn unter der Leitung des
Architekten Dietrich Raeck stattfinden: die Balken wurde per Hand auf
einen alten Laster aufgeladen und nach Volksdorf transportiert.
Wieder waren viele freiwillige Helfer dabei, so auch Mitglieder der
Ortsgruppe Walddörfer des NABU. Das Richtfest mit Grundsteinlegung
feierten wir am 30.6.1989 feierlich begangen. Die Ansprachen hielten
der damalige Leiter des Denkmalschutzamtes, Prof. Dr. Fischer, und
der Heimatforscher Alf Schreyer. Der Grundschulchor der Schule
Ahrensburger Weg sang Lieder. Die Freiwillige Feuerwehr Volksdorf gab
Erbsensuppe aus.
Am 1.3.1990 eröffnete
der Wirt Uli Schult, Sohn des Herausgebers des „Heimat Echos“, im
Erdgeschoss sein Bier-Restaurant „Eulenkrug“. Sein Konzept war
„Essen können, aber nicht müssen – wer nur auf ein Getränk
kommen wollte, war wilkommen“. Nach zwölf Jahren übernahm das
Ehepaar Bahne den „Eulenkrug“ mit demselben Konzept. Sie erwarben
sich einen guten Ruf. Aus gesundheitlichen Gründen mussten sie
ebenfalls nach zwölf Jahren aufhören. Nach einer Umbauzeit von
sieben Monaten eröffnete dann ein neuer Pächter. Der Name
„Eulenkrug“ war geschützt, so dass eine Umbennenung erfolgen
musste.
Der Verein als Eigentümer
der Schulkate behielt das Dachgeschoss für eigene Zwecke. Hierfinden
kulturelle Veranstaltungen statt. So in Kürze Lesungen im Rahmen der
„Plattdeutschen Kulturtage“ (25.9. - 4.10.), regelmäßig im
November der KunstHandwerkerMarkt (7.+8.11.) im Rahmen der
„Kulturmeile Volksdorf“ (7. - 15.11.). Auch wird der Raum an
Vereine wie dem Nabu, dem Bürgerverein, dem Kulturkreis und auch an
Gewerbliche zu sozial abgestimmten Mieten vergeben. Der Raum ist auch
Heimat für die Treffen der „Kunstspuren Volksdorf“ und des
„Bündnis Volksdorf“ (einer Gruppe engagierter Volksdorfer, die
sich Gedanken um die Weiterentwicklung des Rahmenplans Volksdorf
Gedanken machen) geworden.
Der Erhalt der Schulkate
macht es auch möglich, über die Schaffung einer historischen Achse
von „Kate zu Kate“ - also von der Räucherkate über das Haus
Waitzmann, die Schulkate, das Museumsdorf, das Haus Peters (jetzt
Restaurant Italia), das Denkmal am Dorfplatz bis zur Ferck'schen Kate
– nachzudenken. Somit hat der Artikel im „Waldhorn“ 2/1983
nicht nur zum Erhalt eines Volksdorfer Kleinods beigetragen sondern
er kann selbst heute noch weitreichende Folgen haben.
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