Wie in der HISTORIE geschildert, baute 1989/90 der "Verein
zur
Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." das
historische Gebäude an der Straße "Im Alten Dorfe" wieder auf. Damit
ist die Schulkate Teil der "Hisdtorischen Achse Volksdorf" mit insgesamt 18 Denkmälern.
1990 eröffnete am 1.März
die erste Gastronomie als "Bier-Restaurant Eulenkrug" in der Schulkate.
Die
ersten 24 Jahre verliefen vergleichsweise ruhig. Nach 12 Jahren gab der erster Wirt Uli Schult,
Sohn des damaligen Herausgebers des HEIMAT ECHOS und Bruder des
langjährigen Chefredakteurs Manfred Schult dieser Zeitung, auf. Im Mai
2002 übernahmen Cornelia und Klaus Bahne den EULENKRUG.
Das Dachgeschoss konnte von ihnen mit Bewirtung für gesellige Anlässe angemietet werden. Wiederum nach 12 Jahren hörten aus gesundheitlichen Gründen leider auch Bahnes auf.
Den
Veranstaltungsraum im Dachgeschoss vermietet seit
Anbeginn stunden- oder tageweise der Trägerverein an Private, Vereine und Gewerbliche. Wegen
der Rücksichtnahme auf das Restaurant im Erdgeschoss sind Veranstaltungen mit lauter Musik und Tanz nicht möglich.
2000 erfolgte feierlich das
10-jährige-Jubiläum.
2001 wurde der Verein von der Hansestadt
Hamburg aufgefordert, die vom Wirt außerhalb des Grundstücks
der Schulkate
genutzte Flächen ebenfalls anzupachten. Damit sollten die von ihm ohne
Genehmigung errichteten Schuppen und die Einrichtung eines Biergartens
legalisiert werden. Wie sich erst 2017 herausstellte, war dennoch nie
eine Baugenehmigung eingeholt worden.
2004 Im
August nannte sich der Trägerverein in
"Verein Schulkate Volksdorf e.V." um. Der ausführliche Name "Verein zur
Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." war nicht
mehr erforderlich, da die Schulkate inzwischen gerettet und wieder
aufgebaut war. Die Ziele des Vereins haben sich nicht geändert. Es geht
weiterhin um die
Bewirtschaftung der Schulkate, die Vermietung des Dachgeschosses sowie
die Förderung kultureller Veranstaltungen im Hause wie auch in den
hamburgischen Walddörfern und deren Umgebung sowie die Förderung von Heimatpflege
und Heimatkunde. Übrigens hat die Hansestadt Hamburg den Verein im Erbbaurechtsvertrag verpflichtet, im Dachgeschoss "kulturelle Aktivitäten durchzuführen".
2008 Im
Herbst
musste nach nur 19 Jahren die Reetdeckung erneuert werden, da
schlechte Reetqualität und Umgebungsfaktoren zu einer schnellen
Verrottung geführt hatten. Die Arbeit führte, wie auch im
benachbarten Museumsdorf und an der Ferck'schen Kate, mit großer Zufriedenheit die Firma Joachim Schröter aus
Vielank in Mecklenburg-Vorpommern aus.
2009 Im Herbst
erhielt der Versammlungsraum eine Eichendielung aus Vollholz,
ausgeführt von unserem uns treu gebliebenem Fachwerkrestaurator Bodo Vogel aus Ottersberg bei Bremen. Der Tischler
Klaus Viol aus Ohlstedt stellte vier neue Tische her. Das
jetzige Farbkonzept des Dachraums gestaltete der Maler Bernd
Wiedemann aus Eimsbüttel. Im März 2014 erhielten wir 32 neue
Thonet-Stühle mit Sitzauflage. Die Hängeleuchten wurden durch
hellere Leuchten mit Glasschirm ersetzt.
2014
Am
15.3.war der letzte Tag für die Wirtsleute Cornelia und Klaus Bahne. Ihnen trauert der Verein nun nach. Unser
Mieter, der Bierverlag H.u.K.Bohnhoff, nahm sich einen neuen
Pächter.
Als Willkommen für den neuen Wirt ließ der Verein
noch im März 2014 den
Steinwall entlang der Straße sowie den Zuweg zum Eingang herrichten.
Der Verein regte eine Vergrößerung des Biergartens an, was der neue
Wirt gern aufgriff. Doch gedankt wurde es dem Verein nicht.
Stattdesssen begann ein bis heute währendes Gezerre um die Erledigung
zugesagter Maßnahmen. Es folgten bis zur Neueröffnung des Restaurants im Oktober 2014 innen wie außen umfangreiche Umbauarbeiten, bei denen durch unsachgemäße Eingriffe Schäden an historischen Bauteilen entstanden:
- das
schadhafte, aber eigenmächtig ausgetauschte, innenliegende Fachwerk musste nachgebessert werden. Trotzdem konnte es nicht im
traditionsgerechten Abbund eingefügt werden.
- das bei unzulässigen Stemmarbeiten
beschädigte, historische
Sichtmauerwerk im Flur-Treppenraum ließ der Verein ausbessern.
Nach fast sieben Monaten Umbauzeit eröffnete der neue Pächter am
10.10.2014 sein Restaurant. Der Name EULENKRUG wurde zwischenzeitlich geschützt, so dass das Namensschild ausgewechselt und weitere Namenszüge überklebt werden mussten.
Der Hänger unter dem Namensausleger mit Angabe von Straße und
Hausnummer wurde erst nach über zwei (!) Jahren wieder angebracht. Nun
ist endlich die Adresse "Im Alten Dorfe 60" wieder leicht zu finden. Doch auf die Umsetzung weiterer Maßnahmen, die durch
Unterschrift vereinbart sind, wartet der Verein heute noch. Selbst
Mediationstermine mit Anwälten beider Seiten blieben bisher fruchtlos.
Lediglich bei der Mängelbeseitung am Blitzschutz konnte sich der Verein
auf dem Klageweg nach 2 Jahren durchsetzen (s.u.).
Im
November 2014 ließ der Verein die Hauseingangstür durch eine
neue Tür
ersetzen.
Die im Denkmalschutz erfahrene Tischlerei GmbH des
Tischlermeisters
Rolf Bormann aus Hamburg-Langenfelde stellte sie denkmalgerecht her. Es
wurde erhöhter Einbruchschutz berücksichtigt. Dennoch wurde im Winter
zweimal im Restaurant eingebrochen - aber nicht über die neue Tür! Anfang 2015 folgten weitere
Instandsetzungsmaßnahmen wie der Einbau einer neuen Abtrittmatte innen
und einer neuen Abtrittroste außen durch Fa.RMS Koy. Das Hinweisschild "Schulkate 1752" wurde von ihm
aufgearbeitet und eine provisorische Info-Tafel
für die Nutzer im Dachgeschoss aufgestellt, da der bisherige
Info-Kasten vom Mieter nicht wieder angebracht wurde. Hierum wird seit
Mai 2014 gestritten. Wenigstens erfolgte im September 2016 die Montage
des bisherigen
Info-Kastens links am Eingang.
2015 zum 25-jährigem Jubiläum fand im Restaurant
keine Feier statt. Dafür beging der Verein im Rahmen der KULTURMEILE VOLKSDORF vom 13.-15.11.2015 das Jubiläum der
Einweihung
seiner Räume im Dachgeschoss im Nov.1990: Prof.Hermann Hipp,
Kunsthistoriker und damaliger Mitarbeiter im Denkmalschutzamt, hielt
den Festvortrag vor geladenen Gästen,
Prof.Hans-Udo Heinzmann, Musikhochschule Hamburg und Vorsitzender der
Akademie des NDR-Sinfonieorchesters, Querflöte, spielte in Begleitung von Nobue Ito, Klavier, ein unterhaltsames Programm. SONARIUM, ein Duo mit Cello und diversen Instrumenten, gab
ein öffentliches "Klang-Konzert der ungewöhnlichen Art". Und viele der freiwilligen Helfer
von 1983 und 1989 trafen sich zu einem Wiedersehen und schauten das
Video vom Wiederaufbau an. Dieses Video zeigten wir auch bei der KULTURMEILE 2016.
2016 freuen wir uns, dass die Schulkate am 18.Mai mit ihrer Umgebung, dem Museumsdorf Volksdorf, als
Ensemble unter Denkmalschutz gestellt wird.
Dazu hat der Festvortrag von Prof.Hermann Hipp auf der
25-Jahrfeier des Vereins im Nov. 2015 beigetragen. Darüber ist der Verein glücklich. Nun kann er an eine Stiftungsgründung denken.
Seit Anbeginn tagt hier der
Naturschutzbund NABU
Ortsgruppe Walddörfer. Die Mitglieder hatten beim Wiederaufbau
geholfen. Noch heute pflegen sie die Umgebeung des Grundstücks, damit
die herrlichen Einblicke auf die Koppel und die Horst frei bleiben.
So wurde die Schulkate Mitte der Neunziger auch Treffpunkt für zwei Volksdorfer Singkreise. Der Bürgerverein kündigte 2012. Der Kulturkreis hörte bedingt durch die Stilllegung des Raums im Januar 2018 auf. Er sang unter der Leitung von Mike Steurenthaler, seit
2015 Chefdirigent der KlassikPhilharmonie Hamburg und Leiter der
Dirigierklasse am Johannes-Brahms-Konservatorium in Hamburg. Neben der
Orchesterarbeit widmet sich Mike Steurenthaler einem breitgefächerten
Repertoire an Chormusik und arbeitet regelmäßig mit dem Hamburger
Konzertchor, dem Giuseppe Verdi Chor Hamburg, dem Chor St. Johannis
Altona und dem Rendsburger Bachchor.
Seit 2008 ist die Schulkate der Vorbereitungstreff der Kunstspuren Volksdorf. Sie formierten sich 2019 als Verein. Seit 2009 findet nach 14 Jahren Pause wieder ein KunstHandwerkerMarkt statt und seit 2010 ist der "Verein Schulkate Volksdorf e.V." Mit-Organisator und Teilnehmer der KULTURMEILE VOLKSDORF. Seit 2013 tagt hier das BÜNDNIS VOLKSDORF,
eine Gruppe engagierter Volksdorfer, die die Idee des Rahmenplans von
2007 in der Öffentlichkeit wach hält und weiter verfolgt. Der erste
Erfolg ist der Zweirichtungsverkehr für Radfahrer vom Uppenhof bis zur
Haspa, eingerichtet im Oktober 2016. Erste Erfolge zeigen sich im Frühjahr 2018 bei der Grünpflege im Dorf, die im Zusammenwirken mit dem Gartenbauamt erfolgt. Im November 2016 gründete sich der "Hamburger Landschafts- und Klimaschutz Verband" - die Treffen finden nun ebenfalls hier statt.
Seit
Jahren bemüht sich der Verein um eine Fällgenehmigung für eine Kastanie,
die das Reetdach verschattet und dort im Frühjahr 2018 wieder erste
Moosbildung zeigt.
Seit
Jahren bemüht sich der Verein um eine Fällgenehmigung für eine Kastanie,
die das Reetdach verschattet und dort im Frühjahr 2018 wieder erste
Moosbildung zeigt.
Ein Problem, das einer lang andauernden Bearbeitung bedufte:
9.10.2017 erfolgt
daraufhin eine Brandschau der Feuerwehr,
bei der Klärungsbedarf in der Gastronomie (a) wie auch
im Bereich des Vereins (b) festgestellt wird:
(a) die an die Schulkate direkt angebauten Schuppen sind nicht genehmigt
(a) die
brandschutztechnische Abtrennung zwischen Reetdach und Schuppen fehlt
(b) der nach heutiger Erkenntnis erforderliche Zweite
Rettungsweg aus dem Veranstaltungsraum im Dachgeschoss fehlt.
21.12.2017
auf Grund der Brandschau erteilt das Bauamt dem Wirt die „Anordnung zur Herstellung ordnungsgemäßer
Zustände“ für die nicht genehmigten Schuppen mit Kaltküche
und für die fehlende
brandschutztechnische Abtrennung zum reetgedeckten Gebäude. Die
Anordnung beinhaltet auch die Nutzungsuntersagung
für den Veranstaltungsraum des Vereins
bis zur „Herstellung ordnungsgemäßer Zustände“. Die
Anordnung ist fälschlicherweise an den Wirt gerichtet – der Verein
erhält eine „Anordnung der Duldung“
– der Verein hält sich dennoch an die Anordnung. Er bekommt eine
Ausnahmegenehmigung zur eingeschränkten Nutzung - und nach 11 Monaten
einen Gebührenbescheid von 200 € ...
7.3.2018
findet auf Drängen des Vereins ein Gespräch
im Bauamt
statt. Vier Mitarbeiter nehmen daran teil. Hier wird dem Verein offenbart, dass
die Schuppen des Mieters nicht genehmigungsfähig sind und ggf. auf
Anordnung des Bauamtes zu Lasten des Vereins abgerissen werden könnten. Wegen des erforderlichen Zweiten Rettungsweges wird sich das
Bauamt mit dem Denkmalschutzamt besprechen.
6.4.2018
findet mit dem zuständigen Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes ein
Ortstermin
statt. Zu einem Ergebnis kommt es nicht. Er will das weitere
Vorgehen direkt mit dem Bauamt klären.
19.6.2018
abermals auf Drängen des Vereins kommt es zu einem weiteren Gespräch mit dem Bauamt. Der Baudezernent des
Bezirksamts Wandsbek beraumt einen Ortstermin
an, zu dem er selbst mit vier Mitarbeitern erscheint. Weiterhin kommen
ein Mitarbeiter der Feuerwehr, der Brandschutzexperte des Vereins, Herr Bartels aus Buxtehude,
sowie der Blitzschutzgutachter des Vereins, Herr Pfrommer. Der Mitarbeiter des
Denkmalschutzamtes ist verhindert. Abermals wird ausgesagt, dass
die direkt an das reetgedeckte Gebäude angebauten Schuppen nicht
genehmigungsfähig sind. Ein 5m-Sicherheitsabstand ist einzuhalten. In diesen Abstand könne die Fluchttreppe aus der
vorhandenen Dachgaube als zweiter baulicher Rettungsweg münden.
22.6.2018
setzt das Bauamt eine Abgabefrist für die Bauanträge des Vereins und des Mieters.
21.8.2018
reicht der Verein auf der Grundlage der Ergebnisse des Ortstermins
v.19.6. seine Anträge ein
(1) Antrag zur Herstellung des zweiten baulichen Rettungswegs und einer zwischenzeitlich geforderten
Brandmeldeanlage
(2) Nutzungsantrag zur Erteilung eines
Ergänzungsbescheides gemäß Pkt. 005.01 der Baugenehmigung vom
11.08.1989, Gz.: Wd/BA 3/I 136/87 für die Nutzung des Veranstaltungsraumes im
Dachgeschoss.
23.8.2018
reicht der Mieter seinen Antrag auf
Bestandsschutz
für Schuppen und Kaltküche ein. Am 1.10. setzt der Mieter den Verein hiervon in Kenntnis.
23.10.2018
Eingangsbestätigung
des Bauamtes für die Anträge (1) u. (2) des Vereins
21.11.2018
schickt das Bauamt eine „Anhörung vor Antragsablehnung“, da der
vom Verein beantragte Zweite Rettungsweg
„öffentlich-rechtlichen Vorschriften widerspricht“. Um welche
Vorschriften es sich handelt, ist nicht erwähnt. Dafür enthält das
Schreiben den Hinweis, dass die Fluchttreppe wegen der vorhandenen, bisher nicht genehmigten
Schuppen nicht umgesetzt werden könne; der Verein solle eine mit seinem
Mieter abgestimmte, gemeinsame Lösung vorlegen. Im Schreiben
folgt zudem der Hinweis, dass das Denkmalschutzamt die erforderliche
Zustimmung zur Fluchttreppe "im Moment" nicht gebe.
28.1.2019 beraten sich im Bezirksamt auf
Einladung des stellvertretenden Bezirksamtsleiters Frank Schwippert
Vertreter von WBZ (Bauamt), dem Verbraucherschutzamt, dem Amt für Arbeitsschutz,
dem Denkmalschutzamt, des Mieters und des Vereins. Der Verein bietet
an, die Fluchttreppe über das Schuppendach nach Norden zu führen.
Dem Mieter gibt das Bezirksamt bis zum 18.3. Zeit, seine Lösung auszuarbeiten.
Am 1.4. erhielt der Verein die Nachtragsunterlagen des Mieters. Das Bauamt (WBZ) rät dem Verein die erforderliche Fluchttreppe
als zweiten baulichen Rettungsweg aus dem Dachgeschoss in
die Unterlagen des Mieters einzuarbeiten.
2.5.2019 wird wenige Tage nach einem Telefonat mit dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter die
Baugenehmigung für den zweiten baulichen Rettungsweg ausgestellt. Erst daraufhin kann der Verein seinen Antrag
auf Zuwendung beim Bezirksamt Wandsbek endgültig ausarbeiten und
einreichen. Die Zuwendung bewilligt die Bezirksversammlung am 22.8.
Die bereits am 30.4. ausgestellte Baugenehmgung des Mieters erhielt der
Verein auf Nachfrage am 22.5. dann vom Architekten des Mieters. 17.6.2019 geht die Statik für die Fluchttreppe an die Satische
Prüfstelle. Sie hatte der Beratende Ingenieur für
Bauwesen, Prof. Peter Bartram aus Fischerhude, ausgearbeitet. Er ist derselbe Statiker, der
1989 auch den Wiederaufbau betreut hatte. Elf Monate später liegt der letzte Teil der geprüften Statik vor.
24.6.2019 reicht
der Verein seinen Antrag auf Zuwendung zum Herstellen eines Zweiten
Flucht- und Rettungsweges beim Bezirksamt Wandsbek ein. Am 5.9.2019 wird der Zuwendungsbescheid erteilt.
12.9.2019 reicht
der Verein die Baubeginnanzeige ein. Doch verzögert sich der Beginn
wegen der fehlenden, geprüften Statik. Teilfreigaben treffen im Laufe
der Monate ein.
4.u.5.11.2019 stellt Fa. Albert Gehrmann Bauunternehmen GmbHdie
beiden Fundamente der Fluchttreppe her, um vor der Frostperiode
zumindest die Fundamente fertig zu haben. Die Bewehrung nimmt
der Prüfstatiker am 5.11. ab. Weitere Fragen sind zwischen
unserem Statiker und dem Prüfstatiker zu klären.
20.5.2020
trifft der letzte Teil der geprüften Statik der Werkplanung ein, so
dass endlich mit der Herstellung der Treppe begonnen werden kann.
3.6.2020
gehen die Arbeiten am Bau nach Monaten des Wartens weiter:
Fa. Heher
Bauschlosserei Metallbau GmbH stellt den unteren Treppenlauf auf, Fa.
Paul Pfrommer GmbH schließt den
Blitzschutz an und verlegt den Abstandhalter so, dass die
Restaurant-Anlieferung nicht behindert wird.
18.6.2020 die Reetdecker der Dachdeckerei Wormstädt aus Loosen bei Hagenow öffnen das Dach. Einen Tag später beginnt der
Fachwerkrestaurator Bodo Vogel, der die Schulkate 1989/90 wieder aufgebaut hatte,
mit einer neuen
Abfangung der Gaube und dem Einbau der Auflagerschuhe für die
Treppenwangen aus Eichenholz.
Es folgt die Vorbereitung der Eichenholzwangen in der befreundeten
Tischlerei GmbH Bormann und Partner. Der Einbau der Eichenholzwangen
ist einfacher als vermutet, so dass Tischlermeister Dirk Wagner
gleich die neue Tür einbauen kann. Fa.RMS Koy stellt
Blechanschlüsse her für den nachfolgenden Einbau von Ortgängen
und Sohlbank durch den Fachwerkrestaurator Bodo Vogel. Dafür
konnten sogar Eichenbohlen der ausgebauten Sohlbank wiederverwendet
werden. In Eigenleistung lasiert der Verein die Eichenholzwangen,
Ortgänge und Sohlbank.
Nach einer kurzen Schlechtwetterpause folgt die Wiederherstellung
der Reetdachfläche durch Anarbeiten an die Türzarge und an die
Eichenholzwangen, Blechabdeckungen auf den oberen Teilen der Wangen und zwischen den Wangen bis unter die
Türzarge, das nochmalige Einpassen der Sohlbankbretter, der Einbau von
Podest und Stufen und endlich die Montage der Geländerteile.
Fa. Paul Pfrommer GmbH prüft die Blitzschutzanlage.
21.7.2020 erfolgt die Abnahme durch das Denkmalschutzamt.
23.7.2020 montiert
Fa.Delphos Sicherheitstechnik GmbH aus Lübeck die Rauchwarnmelder im
Treppenraum und in den vom Verein genutzten Räumen im
Dachgeschoss. Die
"Errichterbescheinigung" geht tags darauf an das Bauamt (WBZ).
30.7.2020 der Prüfstatiker nimmt die Fluchttreppe ab.
11.8.2020 nimmt der Verein offiziell den Betrieb im Dachgeschoss wieder auf, da dem Bauamt nach 31 Monaten endlich der zweite bauliche Rettungsweg als fertiggestellt gemeldet werden konnte!
21.-25.9.2020 der Malermeister Bernd Wiedemann führt Instandstzungsarbeiten außen wie auch innen durch.
Der
Verein dankt den Firmen für die geleisteten Arbeiten, insbesondere
denen, die Leistungen auch gratis erbracht bzw. Material gespendet
haben.
25-jähriges
Jubiläum am 13.11.2015 der Volksdorfer Schulkate von 1752
Auszüge
aus der Ansprache von Prof. Hermann Hipp
Also
zum ersten Anliegen: Einunddreißig Jahre ist es jetzt her, daß ich
aus dem Denkmalschutzamt unserer Freien und Hansestadt Hamburg
ausgeschieden bin. Zuvor war ich dort zehn Jahre lang zuständig für
die Ermittlung und Erforschung dessen, was im Sinne des
Denkmalschutzgesetzes aus geschichtlichen, künstlerischen,
wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen ein Denkmal sei, ein
Objekt also, an dessen Erhaltung deswegen ein öffentliches Interesse
besteht. Es ist in der Regel ein Gebäude, dessen Bewahrung für die
Zukunft für uns alle, für das Gemeinwesen, wichtig ist – über
seinen konkreten praktischen Nutzen hinaus. ….
So
ist es eine ganz besonders schöne Situation, wenn ein Haus in den
Blick gerät, an dessen Eigenschaft als Kulturdenkmal überhaupt kein
Zweifel besteht. So wie es der Fall mit diesem Haus ist, mit der
alten Volksdorfer Schulkate. – Seltsamer Weise aber ist sie nie
unter Denkmalschutz gestellt worden. Und das ist gleich mein erstes
Anliegen: Dieses Haus muß eingereiht werden in die Volksdorfer, in
die Hamburger Kulturdenkmäler. Ich bitte Sie, das Denkmalschutzamt
dazu zu ermuntern.
Muß
man das noch begründen? – Auf der website des „Vereins Schulkate
Volksdorf e.V.“ steht ja doch die bemerkenswerte, wichtige
Geschichte dieses Hauses in schöner Prägnanz und in aller
Genauigkeit. Dennoch will ich sie kurz mit meinen Worten umreißen
und bewerten.
Bestens
belegt ist die Tatsache, der dies Haus seine erste Existenz verdankt:
Es wurde 1752 gebaut, und in ihm lebte und wirkte bis 1828 jeweils
der Lehrer, der die Volksdorfer Bauernkinder so unterrichten sollte
...
1828
erwies sich auch diese Kate als baufällig …. Die aber wurde 1830
auf Abbruch verkauft. Nicht etwa als Brennholz. Der Ohlstedter
Vollhufner Cord Hinrich Bock erwarb das Material vielmehr
gewissermaßen als einen kompletten Bausatz und baute damit –
leicht erweitert – in Ohlstedt wieder die alte Kate auf. ... Ecke
Alte Dorfstraße 23 / Melhopweg bin ich in den 1970er Jahren auf sie
gestoßen, als einen malerischen, reetgedeckten Bestandteil des
dortigen alten Dorfkerns. Als ich dann um 1980 den Hintergrund kennen
lernte, war ich ziemlich begeistert: Das war ländliche Baugeschichte
interessantester Art – anschaulich präsent im modernen
Siedlungsbild unserer Walddörfer.
Dem
war vorausgegangen, daß mein Chef, unser damaliger Volksdorfer
Mitbürger, der Denkmalpfleger Manfred F. Fischer, aus der
Bürgerschaft darauf hingewiesen worden war, dieses reizende kleine
Haus sei schwer gefährdet, ja verfalle. Es war Alf Schreyer, der uns
schubste – und übrigens auch schon mal das Manuskript über die
Volksdorfer Schulkate hergab, das dann im „Waldhorn“ Nr. 2/83
erschien und ihre Geschichte aus den Quellen darstellt.
Meine
Aufgabe war es jetzt, ein Gutachten zu schreiben. Dessen Fazit
lautete: „Die Kate (ist) ein unersetzliches Zeugnis für die
Geschichte der Hamburger Walddörfer und wirft darüber hinaus Licht
auf die Schulgeschichte in den Landgebieten überhaupt“ (29. 6.
81).
Auf
dieser Grundlage bereitete das Denkmalschutzamt den Verwaltungsakt
vor, mit dem das Objekt nach dem damaligen Denkmalrecht unter
Denkmalschutz gestellt werden sollte. Aber das blieb am Ende leider
auf sich beruhen – um es kurz zu machen. …..
Da
blieb nur noch eins: Eine genaue Bauaufnahme zu veranlassen und dafür
zu sorgen, daß die Bauteile erhalten und eingelagert würden. Am 17.
2. 1983 wurde das Unterschutzstellungsverfahren eingestellt und die
Kate bald darauf abgetragen – worauf ich gleich noch einmal
zurückkomme.
Aber
hier muß ich erstmal mein zweites heutiges Anliegen vorbringen: Ich
muß mich nämlich gewissermaßen outen als beteiligt an der damals
festgestellten, mir heute in keiner Weise mehr erklärlichen Haltung
des Denkmalschutzamtes. Und für mich möchte ich Sie dafür
irgendwie um Verzeihung bitten. ….
Ich
kann Ihnen wirklich nicht mehr plausibel machen, was uns damals
umtrieb. Wir glaubten wohl, und da sprachen vor allem die Erfahrungen
mit, die Jörg Haspel aus Baden-Württemberg mitgebracht hatte, wir
glaubten also, daß ein Denkmal als Denkmal aufhört zu bestehen,
wenn es nicht mehr am überlieferten Ort steht, daß „die abgebaute
Kate keinen Denkmalwert mehr hat“, wie es in der Akte steht.
Ganz
außerordentlich bedauere ich dieses vorläufige Ende eines
Kulturdenkmals. Und ich leiste also Abbitte. Ich bin ja dann auch
1984 aus dem Amt ausgeschieden und habe seitdem keine Verwaltungsakte
oder deren Löschung mehr zu verantworten gehabt.
Das
Ganze nahm zudem ein höchst erfreuliches, ein gutes Ende. Denn jetzt
kam Diedrich Raeck ins Spiel. Er hatte von dem Fall erfahren und
spontan beschlossen, sich zu kümmern. ... Das hat das
Denkmalschutzamt durchaus begrüßt und die Initiative auch
unterstützt. Im Museumsdorf waren ja eh über die Jahre mehrere
translozierte ländliche Gebäude aus anderen Dörfern der
Nachbarschaft auferstanden – so etwa die Wohldorfer Schmiede und
die Hummelsbütteler Grützmühle.
Aber
hin und her ging es dann doch wieder darum, ob das Museumsdorf oder
ein anderer Bauplatz dafür zu unterstützen sei. – Erst 1989 wurde
der Platz gefunden und von der Stadt auf Erbbaurecht zur Verfügung
gestellt, auf dem das Haus bis 1990 wieder aufgebaut werden konnte,
….
….
Begründung: „Da die ehemalige Schulkate nun freilich durch ihre
zweifache Translozierung nicht mehr als ein Kulturdenkmal i. S. des
Hamburger Denkmalschutzgesetzes angesehen werden kann“. – Da war
sie wieder, die fatale denkmalfachliche Dogmatik. Ich kann sie nicht
mehr verstehen, im Rückblick nicht einmal erklären. Denn der Fall
ist eigentlich sonnenklar:
Gerade
das scheinbare Manco unserer Schulkate ist doch selbst eine ganz
besondere Denkmal-Eigenschaft – das wußte ich damals doch längst
– eine Eigenschaft, die tief hinabreicht in die Geschichte der
menschlichen Siedlung, der typischen Fachwerkbauernhäuser gerade
Norddeutschlands, aber von Fachwerkbauten überhaupt.
Das
Schicksal dieses alten Schulhauses ist ja doch gerade ein wunderbarer
Beleg für das, was im mittelalterlichen Sachenrecht ganz anders
aufgefaßt wurde, als wir heute es von Immobilien kennen: Im
Sachsenspiegel – für unsere Gegend die wichtigste alte
Rechtsquelle – im Sachsenspiegel also werden nämlich um 1225
Häuser gerade nicht als Immobilien behandelt, also als unbewegliche,
ortsfeste Gebilde, sondern als „Fahrhabe“, also als Bestandteil
desjenigen Sacheigentums, das sein Besitzer auf einen Wagen packen
und von Ort zu Ort transportieren kann wie seine Möbel (und dieses
Wort ist ja von „mobil“ abgeleitet). Das setzt dem Denkmalwert
der alten Schulkatenmaterials und also der Schulkate doch geradezu
ein Krönchen auf!
Hier
hatte ich doch damals und haben wir – Gott sei Dank – heute ein
historisches, bestens erhaltenes Beispiel, ein Denkmal für diese
„Fahrhabe“ vor Augen.
Verzeihen
Sie mir – das endlich richtigzustellen war mein zweites Anliegen –
und sorgen Sie für die Anerkennung als Kulturdenkmal, das ist mein
erstes. ….
Vor
allem aber sorgt der Verein seitdem dafür, daß nicht nur eine
Gastronomie die Kate belebt, sondern auch bürgerliches kulturelles
Engagement, er sorgt dafür, daß kulturelles Leben im Stadtteil hier
einen seiner Orte gefunden hat und bewahrt.
So
wie das benachbarte Museumsdorf und seit einem Jahr die
Ohlendorffsche Villa. – Alle drei sind nicht nur im Bestand
gerettet und erhalten, sondern zu gepflegten Zeugnissen der
Geschichte Volksdorfs geworden. Ja, all diese reanimierten und immer
neu aktualisierten Kulturdenkmäler tragen aufs Schönste zur
kulturellen Identität in unserem Stadtteil bei, stärken unsere
Gemeinschafts- und Heimatgefühle als Bürger Hamburgs und als
Volksdorfer. ….
Liebe
Frau Hedrich, lieber Herr Raeck, lieber Verein Schulkate, zu diesem
Ihrem Werk beglückwünsche ich Sie heute abend. Danke!
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