VOLKSDORFER SCHULKATE
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Chronik ab 1989

Hier finden Sie Ereignisse nach dem Bezug der Schulkate an ihrem dritten und jetzigen Standort, also ab 1989. Die Ereignisse sind nicht immer interessant, dürfen aber in einer Chronik nicht fehlen.


Chronik der Volksdorfer Schulkate ab 1990

Wie in der HISTORIE geschildert, baute 1989/90 der "Verein zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." das historische Gebäude an der Straße "Im Alten Dorfe" wieder auf. Damit ist die Schulkate Teil der "Hisdtorischen Achse Volksdorf" mit insgesamt 18 Denkmälern.

1990 eröffnete am 1.März die erste Gastronomie als "Bier-Restaurant Eulenkrug" in der Schulkate.

Die ersten 24 Jahre verliefen vergleichsweise ruhig. Nach 12 Jahren gab der erster Wirt Uli Schult, Sohn des damaligen Herausgebers des HEIMAT ECHOS und Bruder des langjährigen Chefredakteurs Manfred Schult dieser Zeitung, auf. Im Mai 2002 übernahmen Cornelia und Klaus Bahne den EULENKRUG. Das Dachgeschoss konnte von ihnen mit Bewirtung für gesellige Anlässe angemietet werden. Wiederum nach 12 Jahren hörten aus gesundheitlichen Gründen leider auch Bahnes auf.

Den Veranstaltungsraum im Dachgeschoss vermietet seit Anbeginn stunden- oder tageweise der Trägerverein an Private, Vereine und Gewerbliche. Wegen der Rücksichtnahme auf das Restaurant im Erdgeschoss sind Veranstaltungen mit lauter Musik und Tanz nicht möglich.

2000 erfolgte feierlich das 10-jährige-Jubiläum.

2001 wurde der Verein von der Hansestadt Hamburg aufgefordert, die vom Wirt außerhalb des Grundstücks der Schulkate genutzte Flächen ebenfalls anzupachten. Damit sollten die von ihm ohne Genehmigung errichteten Schuppen und die Einrichtung eines Biergartens legalisiert werden. Wie sich erst 2017 herausstellte, war dennoch nie eine Baugenehmigung eingeholt worden.

2004 Im August nannte sich der Trägerverein in "Verein Schulkate Volksdorf e.V." um. Der ausführliche Name "Verein zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." war nicht mehr erforderlich, da die Schulkate inzwischen gerettet und wieder aufgebaut war. Die Ziele des Vereins haben sich nicht geändert. Es geht weiterhin um die Bewirtschaftung der Schulkate, die Vermietung des Dachgeschosses sowie die Förderung kultureller Veranstaltungen im Hause wie auch in den hamburgischen Walddörfern und deren Umgebung sowie die Förderung von Heimatpflege und Heimatkunde. Übrigens hat die Hansestadt Hamburg den Verein im Erbbaurechtsvertrag verpflichtet, im Dachgeschoss "kulturelle Aktivitäten durchzuführen".

2008 Im Herbst musste nach nur 19 Jahren die Reetdeckung erneuert werden, da schlechte Reetqualität und Umgebungsfaktoren zu einer schnellen Verrottung geführt hatten. Die Arbeit führte, wie auch im benachbarten Museumsdorf und an der Ferck'schen Kate, mit großer Zufriedenheit die Firma Joachim Schröter aus Vielank in Mecklenburg-Vorpommern aus. 

2009 Im Herbst erhielt der Versammlungsraum eine Eichendielung aus Vollholz, ausgeführt von unserem uns treu gebliebenem Fachwerkrestaurator Bodo Vogel aus Ottersberg bei Bremen. Der Tischler Klaus Viol aus Ohlstedt stellte vier neue Tische her. Das jetzige Farbkonzept des Dachraums gestaltete der Maler Bernd Wiedemann aus Eimsbüttel. Im März 2014 erhielten wir 32  neue Thonet-Stühle mit Sitzauflage. Die Hängeleuchten wurden durch hellere Leuchten mit Glasschirm ersetzt.

2014 Am 15.3.war der letzte Tag für die Wirtsleute Cornelia und Klaus Bahne. Ihnen trauert der Verein nun nach. Unser Mieter, der Bierverlag H.u.K.Bohnhoff, nahm sich einen neuen Pächter.

Als Willkommen für den neuen Wirt lässt der Verein noch im März 2014 den Steinwall entlang der Straße sowie den Zuweg zum Eingang herrichten. Der Verein regt eine Vergrößerung des Biergartens an, was der neue Wirt gern aufgreift. Doch gedankt wird es dem Verein nicht. Es folgten bis zur Neueröffnung des Restaurants  im Oktober 2014 innen wie außen umfangreiche Umbauarbeiten, bei denen durch unsachgemäße Eingriffe Schäden an historischen Bauteilen entstanden:

- das schadhafte, aber eigenmächtig ausgetauschte, innenliegende Fachwerk musste nachgebessert werden. Trotzdem konnte es nicht im traditionsgerechten Abbund eingefügt werden.

- das bei unzulässigen Stemmarbeiten beschädigte, historische  Sichtmauerwerk im Flur-Treppenraum ließ der Verein ausbessern.

Nach fast sieben Monaten Umbauzeit eröffnet der neue Pächter am 10.10.2014 sein Restaurant. Der Name EULENKRUG wurde zwischenzeitlich geschützt, so dass das Namensschild ausgewechselt und weitere Namenszüge überklebt werden müssen. Der Hänger unter dem neuen Namensausleger mit Angabe von Straße und Hausnummer wird erst nach über zwei (!) Jahren angebracht. Nun ist endlich die Adresse "Im Alten Dorfe 60" wieder leicht zu finden. Doch auf die Umsetzung weiterer, durch Unterschrift vereinbarter Maßnahmen, wartet der Verein heute noch. Selbst Mediationstermine mit Anwälten beider Seiten bleiben fruchtlos. Lediglich bei der Mängelbeseitung am Blitzschutz konnte sich der Verein auf dem Klageweg nach 2 Jahren durchsetzen (s.u.).

Im November 2014 lässt der Verein die Hauseingangstür durch eine neue Tür ersetzen. Die im  Denkmalschutz erfahrene Tischlerei GmbH des Tischlermeisters Rolf Bormann aus Hamburg-Langenfelde stellt sie denkmalgerecht her. Es wird erhöhter Einbruchschutz berücksichtigt. Dennoch wird im Winter zweimal im Restaurant eingebrochen - aber nicht über die neue Tür! Anfang 2015 folgen weitere Instandsetzungsmaßnahmen wie der Einbau einer neuen Abtrittmatte innen und einer neuen Abtrittroste außen durch Fa.RMS Koy. Das Hinweisschild "Schulkate 1752" wird von ihm aufgearbeitet und eine provisorische Info-Tafel für die Nutzer im Dachgeschoss aufgestellt (sie bläst der Sturm im Winter 2022 um), da der bisherige Info-Kasten vom Mieter nicht wieder angebracht wurde. Hierum wird seit Mai 2014 gestritten. Wenigstens erfolgt im September 2016 die Montage des bisherigen Info-Kastens links am Eingang.

2015 zum 25-jährigem Jubiläum findet im Restaurant keine Feier statt. Dafür begeht der Verein im Rahmen der KULTURMEILE VOLKSDORF vom 13.-15.11.2015 das Jubiläum der Einweihung seiner Räume im Dachgeschoss im Nov.1990: Prof.Hermann Hipp, Kunsthistoriker und damaliger Mitarbeiter im Denkmalschutzamt, hält den Festvortrag vor geladenen Gästen. Prof.Hans-Udo Heinzmann, Musikhochschule Hamburg und Vorsitzender der Akademie des NDR-Sinfonieorchesters, Querflöte, spielt in Begleitung von Nobue Ito, Klavier, ein unterhaltsames Programm. SONARIUM, ein Duo mit Cello und diversen Instrumenten, gibt ein öffentliches "Klang-Konzert der ungewöhnlichen Art". Und viele der freiwilligen Helfer von 1983 und 1989 treffen sich zu einem Wiedersehen und schauen das Video vom Wiederaufbau an.

2016 freuen wir uns, dass die Schulkate am 18.Mai als Ensemble mit dem Museumsdorf Volksdorf unter Denkmalschutz gestellt wird. Dazu hat der Festvortrag von Prof.Hermann Hipp auf der 25-Jahrfeier des Vereins im Nov. 2015 beigetragen.

Seit Anbeginn tagt hier der Naturschutzbund NABU Ortsgruppe Walddörfer (bis zum Beginn der Corona-Pandemie). Die Mitglieder hatten beim Wiederaufbau geholfen. Lange Zeit pflegten sie die Umgebeung des Grundstücks, damit die herrlichen Einblicke auf die Koppel und die Horst frei bleiben. Das machen heute die Schafe des Museumsdorfes.
Mitte der Neunziger wird die Schulkate Treffpunkt zweier Singkreise:
der
Singkreis des Bürgervereins kündigte 2012,
der
Singkreis des Kulturkreises hörte bedingt durch die Stilllegung des Raums im Januar 2018 auf. Er sang bis dahin unter der Leitung von Mike Steurenthaler, seit 2015 Chefdirigent der KlassikPhilharmonie Hamburg und Leiter der Dirigierklasse am Johannes-Brahms-Konservatorium in Hamburg. Neben der Orchesterarbeit widmet sich Mike Steurenthaler einem breitgefächerten Repertoire an Chormusik und arbeitet regelmäßig mit dem Hamburger Konzertchor, dem Giuseppe Verdi Chor Hamburg, dem Chor St. Johannis Altona und dem Rendsburger Bachchor.
Seit 2008 ist die Schulkate der Vorbereitungstreff der Kunstspuren Volksdorf. Sie formierten sich 2019 als Verein, tagen seitdem anderswo.
Seit 2009 findet nach 14 Jahren Pause wieder ein KunstHandwerkerMarkt statt - der nun durch behördliche Auflagen nicht stattfinden kann.
Seit 2010 ist der "Verein Schulkate Volksdorf e.V." Mit-Organisator und Teilnehmer der
KULTURMEILE VOLKSDORF.
Seit 2013 tagt hier das BÜNDNIS VOLKSDORF, eine Gruppe engagierter Volksdorfer, die die Idee des Rahmenplans von 2007
in der Öffentlichkeit wach hält und weiter verfolgt. Der erste Erfolg ist der Zweirichtungsverkehr für Radfahrer vom Uppenhof bis zum Dorfplatz (eingerichtet im Oktober 2016). Erste Erfolge zeigen sich im Frühjahr 2018 bei der Grünpflege im Dorf, die im Zusammenwirken mit dem Gartenbauamt erfolgt.
Im November 2016 gründete sich der "Hamburger Landschafts- und Klimaschutz Verband" - die Treffen finden nun ebenfalls hier statt.

Seit Jahren bemüht sich der Verein um eine Fällgenehmigung für eine Kastanie, die das Reetdach verschattet und dort im Frühjahr 2018 wieder erste Moosbildung zeigt. Sie mussten neben Schäden am First im Juni 2022 behoben werden.

Ein Problem, das einer lang andauernden Auseinandersetzung und Bearbeitung bedufte:
9.10.2017 erfolgt eine Brandschau der Feuerwehr, bei der Klärungsbedarf in der Gastronomie (a) wie auch im Bereich des Vereins (b) festgestellt wird:
(a) die an die Schulkate direkt angebauten Schuppen sind nicht genehmigt
(a) die brandschutztechnische Abtrennung zwischen Reetdach und Schuppen fehlt
(b) der nach heutiger Erkenntnis erforderliche Zweite Rettungsweg aus dem Veranstaltungsraum im
Dachgeschoss fehlt.
21.12.2017
auf Grund der Brandschau erteilt das Bauamt dem Wirt die „Anordnung zur Herstellung ordnungsgemäßer Zustände“ für die nicht  genehmigten Schuppen mit Kaltküche und für die fehlende brandschutztechnische Abtrennung zum reetgedeckten Gebäude. Die Anordnung beinhaltet in Unkenntnis des Eigentumsverhältnises auch die Nutzungsuntersagung für den Veranstaltungsraum des Vereins bis zur „Herstellung ordnungsgemäßer Zustände“. Die Anordnung ist fälschlicherweise an den Wirt gerichtet – der Verein erhält lediglich eine „Anordnung der Duldung“ – der Verein hält sich dennoch an die Anordnung. Auf Nachfrage bekommt der Verein eine Ausnahmegenehmigung zur eingeschränkten Nutzung - und erhält nach 11 Monaten einen Gebührenbescheid über 200 € !
7.3.2018 findet auf Drängen des Vereins ein
Gespräch im Bauamt statt. Vier Mitarbeiter nehmen daran teil. Hier wird dem Verein offenbart, dass die Schuppen des Mieters nicht genehmigungsfähig sind und ggf. auf Anordnung des Bauamtes zu Lasten des Vereins abgerissen werden könnten. Wegen des erforderlichen Zweiten Rettungsweges wird sich das Bauamt mit dem Denkmalschutzamt besprechen.
6.4.2018 findet mit dem zuständigen Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes ein
Ortstermin statt. Zu einem Ergebnis kommt es nicht. Er will das weitere Vorgehen direkt mit dem Bauamt klären. Von dem Ergebnis möchte er den Verein nicht informieren.
19.6.2018 abermals auf Drängen des Vereins kommt es zu einem weiteren Gespräch mit dem Bauamt: der Baudezernent des Bezirksamts Wandsbek Arne Klein
beraumt einen Ortstermin an, zu dem er selbst mit vier Mitarbeitern erscheint. Weiterhin kommen ein Mitarbeiter der Feuerwehr, sowie der Brandschutzexperte des Vereins, Herr Bartels aus Buxtehude, sowie der Blitzschutzgutachter des Vereins, Herr Pfrommer. Der Mitarbeiter des Denkmalschutzamtes ist verhindert. Abermals wird ausgesagt, dass die direkt an das reetgedeckte Gebäude angebauten Schuppen nicht genehmigungsfähig sind. Ein 5m-Sicherheitsabstand ist einzuhalten. In diesen Abstand könne die Fluchttreppe aus der vorhandenen Dachgaube als zweiter baulicher Rettungsweg münden. Dies setzt der Verein in seiner Planung um.
22.6.2018 setzt das Bauamt eine Abgabefrist für die Bauanträge des Vereins und des Mieters.
21.8.2018 reicht der Verein auf der Grundlage der Ergebnisse des Ortstermins v.19.6. seine Anträge ein
(1) Antrag zur Herstellung des 
zweiten baulichen Rettungswegs und einer zwischenzeitlich geforderten Brandmeldeanlage
(2) Nutzungsantrag zur
Erteilung eines Ergänzungsbescheides gemäß Pkt. 005.01 der Baugenehmigung vom 11.08.1989, Gz.: Wd/BA 3/I 136/87 für die Nutzung des Veranstaltungsraumes im Dachgeschoss, die bisher noch fehlte.
23.8.2018 reicht der Mieter seinen
Antrag auf Bestandsschutz für Schuppen und sog. Kaltküche ein. Fünf Wochen später am 1.10. setzt der Mieter den Verein hiervon in Kenntnis. Die beiden Bauanträge widersprechen sich.
23.10.2018 nach zwei Monaten kommt die
Eingangsbestätigung des Bauamtes für die Anträge (1) u. (2) des Vereins
21.11.2018
schickt das Bauamt am letzten Tag vor Ablauf der Bearbeitungsfrist eine „Anhörung vor Antragsablehnung“, da der vom Verein beantragte Zweite Rettungsweg „öffentlich-rechtlichen Vorschriften widerspricht“. Um welche Vorschriften es sich handelt, ist nicht erwähnt. Dafür enthält das Schreiben den Hinweis, dass die Fluchttreppe wegen der vorhandenen, bisher nicht genehmigten und mehrfach betont nicht genehmigungsfähigen Schuppen nicht umgesetzt werden könne; der Verein solle eine mit seinem Mieter abgestimmte, gemeinsame Lösung vorlegen, sprich die vorhanden Schuppen in seiner Planung berücksichtigen. Im Schreiben folgt zudem der Hinweis, dass das Denkmalschutzamt die erforderliche Zustimmung zur Fluchttreppe "im Moment" nicht gebe.
28.1.2019
beraten sich im Bezirksamt auf Einladung des stellvertretenden Bezirksamtsleiters Frank Schwippert Vertreter von WBZ (Bauamt), dem Verbraucherschutzamt, dem Amt für Arbeitsschutz, dem Denkmalschutzamt, des Mieters und des Vereins. Der  Verein bietet an, die Fluchttreppe kragend über das Schuppendach nun nach Norden zu führen.
Dem Mieter gibt das Bezirksamt bis zum 18.3. Zeit, seine Lösung auszuarbeiten. Am 1.4. erhält der Verein die Nachtragsunterlagen des Mieters. Das Bauamt (WBZ) rät dem Verein, die erforderliche Fluchttreppe als zweiten baulichen Rettungsweg aus dem Dachgeschoss in die Unterlagen des Mieters einzuarbeiten. Damit hat der Verein für seine eigene Planung 5.809,82 € fehl ausgegeben.
2.5.2019 wird wenige Tage nach einem Anruf des stellvertretenden Bezirksamtsleiter die Baugenehmigung für den zweiten baulichen Rettungsweg zugestellt. Erst daraufhin kann der Verein seinen Antrag auf Zuwendung beim Bezirksamt Wandsbek endgültig ausarbeiten und einreichen. Die bereits am 30.4. ausgestellte Baugenehmgung des Mieters erhält der Verein auf dringende Nachfrage am 22.5. vom Architekten des Mieters.
17.6.2019 geht die Statik für die Fluchttreppe an die Satische Prüfstelle. Sie hatte der Beratende Ingenieur für Bauwesen, Prof. Peter Bartram aus Fischerhude, ausgearbeitet. Er hatte bereits 1989 den Wiederaufbau der Schulkate betreut. Trotz ständiger Rückkopplung mit der Statischen Prüfstelle, liegt erst elf Monate (!) später der letzte Teil der geprüften Statik vor.
24.6.2019 reicht der Verein seinen Antrag auf Zuwendung zum Herstellen eines Zweiten Flucht- und Rettungsweges beim Bezirksamt Wandsbek ein. Die Zuwendung bewilligt die Bezirksversammlung am 22.8. Am 5.9.2019 wird der Zuwendungsbescheid erteilt. Der Verein ist dankbar für die Übernahme des größten Teils der Baukosten durch den Bezirk !
12.9.2019
reicht der Verein die Baubeginnanzeige ein. Doch verzögert sich der Beginn wegen der noch nicht geprüften Statik. Teilfreigaben treffen im Laufe der Monate ein, so dass am
4.u.5.11.2019  Fa. Albert Gehrmann Bauunternehmen GmbH die beiden Fundamente der Fluchttreppe noch vor Beginn der Frostperiode herstellen kann. Die Bewehrung nimmt der Prüfstatiker am 5.11. ab. Weitere Fragen sind zwischen Statiker und Prüfstatiker zu klären.
Am 25.10.2019 teilt WBZ mit, dass der "Einbau funkvernetzter Rauchwarnmelder ausreichend ist" - damit hat der Verein für die Ausarbeitung des anfangs geforderten Brandschutzkonzepts weitere 849,66 € fehl
ausgegeben
20.5.2020 (!) trifft der letzte Teil der geprüften Werkplanung ein, so dass nun Fa. Heher Bauschlosserei Metallbau GmbH in der Werkstatt mit der Herstellung der Treppe beginnen kann. Bereits am
3.6.2020
gehen die Arbeiten am Bau nach Monaten des Wartens weiter:
Fa. Heher stellt den unteren Treppenlauf auf, Fa. Paul Pfrommer GmbH schließt den Blitzschutz an und verlegt den Abstandhalter so, dass die Restaurant-Anlieferung nicht behindert wird (das Restaurant ist jedoch seit Monaten geschlossen - und bleibt für Jahre geschlossen).
18.6.2020 bis 20.7. finden die Baumaßnahmen am Gebäude statt: die Reetdecker der Dachdeckerei Wormstädt aus Loosen bei Ludwigslust öffnen das Dach. Herr Wormstädt ist für seinen Kollegen Joachim Schröter aus Vielank eingesprungen, der kurz zuvor plötzlich starb - ein Verlust für alle mit Reet gedeckten Häuser in Volksdorf. Einen Tag später beginnt der Fachwerkrestaurator Bodo Vogel, der die Schulkate 1989/90 wieder aufgebaut hatte, mit einer neuen Abfangung der Gaube und dem Einbau der Auflagerschuhe für die Eichenholz-Treppenwangen. Sie hatte er zuvor in der befreundeten Tischlerei GmbH Bormann und Partner (die 2014 die neue Hauseingangstür hergestellt hatte) vorbereitet. Der Einbau ist einfacher als vermutet, so dass Tischlermeister Dirk Wagner aus Laberg bei Hoisbüttel noch am selben Tag die neue Tür einbauen kann. Fa.RMS Koy aus Bergstedt stellt Blechanschlüsse für den nachfolgenden Einbau von Ortgängen und Sohlbank durch den Fachwerkrestaurator Bodo Vogel her. Eichenbohlen der ausgebauten Sohlbank können dabei wiederverwendet werden. In Eigenleistung lasiert der Verein die Eichenholzwangen, Ortgänge und Sohlbank.
Nach einer kurzen Schlechtwetterpause folgt die Wiederherstellung der Reetdachfläche durch Anarbeiten an Türzarge und Eichenholzwangen, der Einbau der Blechabdeckungen auf und zwischen den Wangen bis unter die Türzarge durch Fa.Koy, sowie das nochmalige Einpassen der Sohlbankbretter, der Einbau von Podest und Stufen und endlich auch die Montage der Geländer durch Fa.Heher.
Fa. Paul Pfrommer GmbH prüft die Blitzschutzanlage am 20.7.
21.7.2020 erfolgt die Abnahme durch das Denkmalschutzamt.
23.7.2020 montiert Fa.Delphos Sicherheitstechnik GmbH aus Lübeck die Rauchwarnmelder im Treppenraum und in den vom Verein genutzten Räumen im
Dachgeschoss. Die "Errichterbescheinigung" geht tags darauf an das Bauamt (WBZ).
30.7.2020 der Prüfstatiker nimmt die Fluchttreppe ab. Am 28.9.2020 reicht der Verein die Unterlagen des Zuwendungsbescheids "Förderung Fluchttreppe" zur Prüfung beim Bezirksamt Wandsbek persönlich ein. Am 7.7.2022 (!) erfolgt die Ortsbesichtung mit dem Prüfingenieur, der die Prüfung der Unterlagen im Auftrag des Bezirksamts zu bearbeiten hat. Am 12.4.2023 (!) wird das Prüfergebnis über die Mittelvergabe ausgestellt: "Der mit der Zuwendung beabsichtigte Zweck bzw. die vereinbarte Leistung wurde erreicht und die anerkannten Zuwendungsmittel wurden zeckentsprechend verwendet."
Daraufhin kann der Verein seinen Antrag auf Auszahlung der einbehaltenen Restmittel als sog. Sicherheit stellen.
11.8.2020 nimmt der Verein offiziell den Betrieb im Dachgeschoss wieder auf, da dem Bauamt nach 31 Monaten endlich der zweite bauliche Rettungsweg als fertiggestellt gemeldet werden kann!
21.-25.9.2020 der Malermeister Bernd Wiedemann
führt Instandsetzungsarbeiten außen durch, streicht innen alles neu.
Der Verein dankt den Firmen für die geleisteten Arbeiten, insbesondere denen, die Leistungen bzw. Material gespendet haben.

Wegen der Problematik um die Fluchttreppe sowie wegen der Corona-Krise fanden seit 2017 keine Veranstaltungen statt. Schulungen (Annes Musikgarten und seit Nov. auch Jazz-Gesangsunterricht) sind zwischenzeitlich bis zum "Lockdown" ab Januar 2021 möglich. Danach erfolgten erneute "Lockdowns".
So musste mit Beginn der Pandenie 2020 auch der Wirt den Betrieb in der Gastronomie einstellen, den er bis heute (Mai 2023) noch nicht wieder aufgenommen hat.

19.11.2020 bietet Katrin Rumberg regelmäßig Jazz-Unterricht an.
22.4.2021 findet eine Begehung mit Sanitär Baustian in Vorbereitung für die behördlich geforderte Dichtheitsprüfung der unterirdischen Sielleitungen statt. Dabei fällt auf, dass große Teile des Blitzschutzes gestohlen wurden. Die Anzeige des Diebstahls erfolgt sofort auf der Wache in Volksdorf und beim Versicherungsmakler. Bereits am 26.4. kommt Fa. Paul Pfrommer GmbH zur Schadensfeststellung. Ein Angebot kommt umgehend. Am 1.6.2021 ist die neue Anlage installiert.
14.9.2021 übt die Volksdorfer Kabarettgruppe SPOTTLICHTER regelmäßig bei uns.

Seit Beginn des Jahrtausends gibt es die Idee im Vorstand, das "Denkmal Schulkate" dauerhaft in einer Stiftung für Volksdorf zu sichern. Erstmals wurde die Idee offiziell auf der Mitgliederversammlung am 11.7.2007 angesprochen. Viel Wasser ist seitdem die Saselbek hinunter geflossen, dabei wurde die Idee konsequent mit der Unterstützung des Rechtsanwalts Dr.Florian Asche aus Volksdorf weiter verfolgt. Die Übertragung des Eigentums an der Schulkate an eine "Stiftung Volksdorf" wird auf der Mitgliederversammlung am 23.6.2020 als Vorhaben in die Satzung aufgenommen. Am 22.4.2021 erhält der Verein von der Finanzbehörde Hamburg / Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) ein Angebot für eine Verlängerung des Erbaurechts um 50 Jahre. Berücksichtigt wird dabei die nun konkrete Absicht der Übertragung der Schulkate in die "Stiftung Volksdorf". Notariell besiegelt wird die Verlängerung des Erbaurechts am 11.4.2022
1.5.2022 Gründung der "Stiftung Volksdorf" als Treuhandstiftung. Treuhänder ist der "Verein Schulkate Volksdorf e.V." Die Schulkate geht in das Eigentum der Stiftung über.
22.5.2022 treffen sich einen Monat lang regelmäßig ukrainische Frauen.
20.6.2022
führt Fa.Wormstädt aus Loosen bei Ludwigslust zwei Tage Ausbesserungsarbeiten am Reetdach aus.

25-jähriges Jubiläum am 13.11.2015 der Volksdorfer Schulkate von 1752
Auszüge aus der Ansprache von Prof. Hermann Hipp

Also zum ersten Anliegen: Einunddreißig Jahre ist es jetzt her, daß ich aus dem Denkmalschutzamt unserer Freien und Hansestadt Hamburg ausgeschieden bin. Zuvor war ich dort zehn Jahre lang zuständig für die Ermittlung und Erforschung dessen, was im Sinne des Denkmalschutzgesetzes aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen undausgegeben städtebaulichen Gründen ein Denkmal sei, ein Objekt also, an dessen Erhaltung deswegen ein öffentliches Interesse besteht. Es ist in der Regel ein Gebäude, dessen Bewahrung für die Zukunft für uns alle, für das Gemeinwesen, wichtig ist – über seinen konkreten praktischen Nutzen hinaus. ….

So ist es eine ganz besonders schöne Situation, wenn ein Haus in den Blick gerät, an dessen Eigenschaft als Kulturdenkmal überhaupt kein Zweifel besteht. So wie es der Fall mit diesem Haus ist, mit der alten Volksdorfer Schulkate. – Seltsamer Weise aber ist sie nie unter Denkmalschutz gestellt worden. Und das ist gleich mein erstes Anliegen: Dieses Haus muß eingereiht werden in die Volksdorfer, in die Hamburger Kulturdenkmäler. Ich bitte Sie, das Denkmalschutzamt dazu zu ermuntern.

Muß man das noch begründen? – Auf der website des „Vereins Schulkate Volksdorf e.V.“ steht ja doch die bemerkenswerte, wichtige Geschichte dieses Hauses in schöner Prägnanz und in aller Genauigkeit. Dennoch will ich sie kurz mit meinen Worten umreißen und bewerten.

Bestens belegt ist die Tatsache, der dies Haus seine erste Existenz verdankt: Es wurde 1752 gebaut, und in ihm lebte und wirkte bis 1828 jeweils der Lehrer, der die Volksdorfer Bauernkinder so unterrichten sollte ...

1828 erwies sich auch diese Kate als baufällig …. Die aber wurde 1830 auf Abbruch verkauft. Nicht etwa als Brennholz. Der Ohlstedter Vollhufner Cord Hinrich Bock erwarb das Material vielmehr gewissermaßen als einen kompletten Bausatz und baute damit – leicht erweitert – in Ohlstedt wieder die alte Kate auf. ... Ecke Alte Dorfstraße 23 / Melhopweg bin ich in den 1970er Jahren auf sie gestoßen, als einen malerischen, reetgedeckten Bestandteil des dortigen alten Dorfkerns. Als ich dann um 1980 den Hintergrund kennen lernte, war ich ziemlich begeistert: Das war ländliche Baugeschichte interessantester Art – anschaulich präsent im modernen Siedlungsbild unserer Walddörfer.

Dem war vorausgegangen, daß mein Chef, unser damaliger Volksdorfer Mitbürger, der Denkmalpfleger Manfred F. Fischer, aus der Bürgerschaft darauf hingewiesen worden war, dieses reizende kleine Haus sei schwer gefährdet, ja verfalle. Es war Alf Schreyer, der uns schubste – und übrigens auch schon mal das Manuskript über die Volksdorfer Schulkate hergab, das dann im „Waldhorn“ Nr. 2/83 erschien und ihre Geschichte aus den Quellen darstellt.

Meine Aufgabe war es jetzt, ein Gutachten zu schreiben. Dessen Fazit lautete: „Die Kate (ist) ein unersetzliches Zeugnis für die Geschichte der Hamburger Walddörfer und wirft darüber hinaus Licht auf die Schulgeschichte in den Landgebieten überhaupt“ (29. 6. 81).

Auf dieser Grundlage bereitete das Denkmalschutzamt den Verwaltungsakt vor, mit dem das Objekt nach dem damaligen Denkmalrecht unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Aber das blieb am Ende leider auf sich beruhen – um es kurz zu machen. …..

Da blieb nur noch eins: Eine genaue Bauaufnahme zu veranlassen und dafür zu sorgen, daß die Bauteile erhalten und eingelagert würden. Am 17. 2. 1983 wurde das Unterschutzstellungsverfahren eingestellt und die Kate bald darauf abgetragen – worauf ich gleich noch einmal zurückkomme.

Aber hier muß ich erstmal mein zweites heutiges Anliegen vorbringen: Ich muß mich nämlich gewissermaßen outen als beteiligt an der damals festgestellten, mir heute in keiner Weise mehr erklärlichen Haltung des Denkmalschutzamtes. Und für mich möchte ich Sie dafür irgendwie um Verzeihung bitten. ….

Ich kann Ihnen wirklich nicht mehr plausibel machen, was uns damals umtrieb. Wir glaubten wohl, und da sprachen vor allem die Erfahrungen mit, die Jörg Haspel aus Baden-Württemberg mitgebracht hatte, wir glaubten also, daß ein Denkmal als Denkmal aufhört zu bestehen, wenn es nicht mehr am überlieferten Ort steht, daß „die abgebaute Kate keinen Denkmalwert mehr hat“, wie es in der Akte steht.

Ganz außerordentlich bedauere ich dieses vorläufige Ende eines Kulturdenkmals. Und ich leiste also Abbitte. Ich bin ja dann auch 1984 aus dem Amt ausgeschieden und habe seitdem keine Verwaltungsakte oder deren Löschung mehr zu verantworten gehabt.

Das Ganze nahm zudem ein höchst erfreuliches, ein gutes Ende. Denn jetzt kam Diedrich Raeck ins Spiel. Er hatte von dem Fall erfahren und spontan beschlossen, sich zu kümmern. ... Das hat das Denkmalschutzamt durchaus begrüßt und die Initiative auch unterstützt. Im Museumsdorf waren ja eh über die Jahre mehrere translozierte ländliche Gebäude aus anderen Dörfern der Nachbarschaft auferstanden – so etwa die Wohldorfer Schmiede und die Hummelsbütteler Grützmühle.

Aber hin und her ging es dann doch wieder darum, ob das Museumsdorf oder ein anderer Bauplatz dafür zu unterstützen sei. – Erst 1989 wurde der Platz gefunden und von der Stadt auf Erbbaurecht zur Verfügung gestellt, auf dem das Haus bis 1990 wieder aufgebaut werden konnte, ….

. Begründung: „Da die ehemalige Schulkate nun freilich durch ihre zweifache Translozierung nicht mehr als ein Kulturdenkmal i. S. des Hamburger Denkmalschutzgesetzes angesehen werden kann“. – Da war sie wieder, die fatale denkmalfachliche Dogmatik. Ich kann sie nicht mehr verstehen, im Rückblick nicht einmal erklären. Denn der Fall ist eigentlich sonnenklar:

Gerade das scheinbare Manco unserer Schulkate ist doch selbst eine ganz besondere Denkmal-Eigenschaft – das wußte ich damals doch längst – eine Eigenschaft, die tief hinabreicht in die Geschichte der menschlichen Siedlung, der typischen Fachwerkbauernhäuser gerade Norddeutschlands, aber von Fachwerkbauten überhaupt.

Das Schicksal dieses alten Schulhauses ist ja doch gerade ein wunderbarer Beleg für das, was im mittelalterlichen Sachenrecht ganz anders aufgefaßt wurde, als wir heute es von Immobilien kennen: Im Sachsenspiegel – für unsere Gegend die wichtigste alte Rechtsquelle – im Sachsenspiegel also werden nämlich um 1225 Häuser gerade nicht als Immobilien behandelt, also als unbewegliche, ortsfeste Gebilde, sondern als „Fahrhabe“, also als Bestandteil desjenigen Sacheigentums, das sein Besitzer auf einen Wagen packen und von Ort zu Ort transportieren kann wie seine Möbel (und dieses Wort ist ja von „mobil“ abgeleitet). Das setzt dem Denkmalwert der alten Schulkatenmaterials und also der Schulkate doch geradezu ein Krönchen auf!

Hier hatte ich doch damals und haben wir – Gott sei Dank – heute ein historisches, bestens erhaltenes Beispiel, ein Denkmal für diese „Fahrhabe“ vor Augen.

Verzeihen Sie mir – das endlich richtigzustellen war mein zweites Anliegen – und sorgen Sie für die Anerkennung als Kulturdenkmal, das ist mein erstes. ….

Vor allem aber sorgt der Verein seitdem dafür, daß nicht nur eine Gastronomie die Kate belebt, sondern auch bürgerliches kulturelles Engagement, er sorgt dafür, daß kulturelles Leben im Stadtteil hier einen seiner Orte gefunden hat und bewahrt.

So wie das benachbarte Museumsdorf und seit einem Jahr die Ohlendorffsche Villa. – Alle drei sind nicht nur im Bestand gerettet und erhalten, sondern zu gepflegten Zeugnissen der Geschichte Volksdorfs geworden. Ja, all diese reanimierten und immer neu aktualisierten Kulturdenkmäler tragen aufs Schönste zur kulturellen Identität in unserem Stadtteil bei, stärken unsere Gemeinschafts- und Heimatgefühle als Bürger Hamburgs und als Volksdorfer. ….

Liebe Frau Hedrich, lieber Herr Raeck, lieber Verein Schulkate, zu diesem Ihrem Werk beglückwünsche ich Sie heute Abend. Danke!

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