VOLKSDORFER SCHULKATE
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Archiv

Hier finden Sie weitergehende Informationen zur Geschichte der Schulkate in Auszügen aus ausgewählter Literatur

„Chronik des Kirchspiels Bergstedt“
Auszug aus „Das Kirchspiel Bergstedt - seine Kirche und seine Geschichte" anlässlich der 700-Jahr-Feier herausgegeben von Wilhelm Jensen und Friedrich Sparmann in Gemeinschaft mit Christian Boeck, Armin Clasen, Walter Frahm und Reinhard Schindler Hamburg 1952 :
Beitrag von Friedrich Sparmann im Kapitel „Allgemeines über die Entwicklung des Schulwesens“ S.89 – 92  Absatz „Volksdorf“

"Muß diese 229 Jahre alte Kate in Ohlstedt abgebrochen werden?"
Auszug aus dem Artikel von Alf  Schreyer in "Das Waldhorn" Nr.4/1981 Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer

"Wiederaufbauplanung der Volksdorfer Schulkate von 1752"
Titel vom „Waldhorn“ Nr.4/1986, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer

"Fortsetzung des Artikels im WALDHORN vom Feb. 1983 von Alf Schreyer zum 25-jährigen Jubiläum der Schulkate an ihrem jetzt dritten Standort"
Artikel im "Das Waldhorn" Nr.4/2015 - Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer

2015 wäre Alf Schreyer 100 Jahre alt geworden. Er war Gründungsmitglied des "Vereins zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." Sein Andenken halten wir in Ehren.

Literatur zur Geschichte der Volksdorfer Schulkate
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Auszug aus „Chronik des Kirchspiels Bergstedt“

Die Kinder der hamburgischen, aber kirchlich nach Bergstedt gehörenden Dörfer Volksdorf und Wohldorf besuchten vor der Gründung eigener Schulen die Küsterschule in Bergstedt. Erst 1685 erbaute der Volksdorfer Michael Kohmann auf eigene kosten einen Schulkaten [in Volksdorf] und war somit wohl der erste Schulmeister [in Volksdorf].  Wie lange er als solcher amtiert hat, ist nicht bekannt, anscheinend nicht sehr lange; denn 1724 stirbt 95-jährig in Volksdorf der Schulmeister Claes Jansen, und dessen Nachfolger ist dann wieder ein Kohmann, der 1764 im Alter von 70 Jahren stirbt, also 1694 geboren wurde. Er wird noch ein Kind gewesen sein, als der Vater, jener erste Schulmeister namens Kohmann sein Amt dem Claes Jansen überlassen mußte.

Die Nachrichten über das Schulwesen in Volksdorf im 18. Jahrhundert sind äußerst spärlich. Die Schulverhältnisse werden auch hier nicht anders gewesen sein als in den anderen Dörfern mit mäßiger Besoldung und Unterbringung des Lehrers, der auch hier sein Schulamt nur nebenberuflich zu seinem Hauptberuf als Handwerker versah. Unregelmäßiger Schulbesuch und äußerst geringe Leistungen waren zu jener Zeit die Folge eines spärlichen Interesses für eine schulische Ausbildung der Jugend.

Die Reihenfolge der Schulmeister in Volksdorf läßt sich wenigstens ungefähr ziemlich lückenlos feststellen: auf Kohmann II folgte Johann Peter Köhlhoff 1764-1797, Heinrich Andreas Puls 1797-1830, Frenz Harms 1830-1839, Christian Kracht 1839-1875, zu dessen zeit eine zweite Klasse eingerichtet und ein Gehülfslehrer angestellt wurde. An die Stelle der ersten Schulkate des Michael Kohmann wurde 1752 ein neuer Schulkaten erbaut. Das Schulzimmer in diesem Katen war sehr klein; es maß 1827 nur 23,7 qm „mit dem Ofen“. darin wurden 58 Kinder unterrichtet. Die Lehrerwohnung war ebenfalls eng. Der Lehrer mußte sie zuerst mit dem Dorfhirten, später mit der Hebamme teilen. Für den Lehrer und seine Familie, die aus 7 Köpfen bestand, blieb nur eine kleine Kammer. Das Einkommen des Lehrers Puls war noch 1827 sehr gering. … Puls regte in einer Eingabe eine neue Schulordnung an, wie sie in Ohlstedt 1824 erlassen worden war, damit auch im Sommer Schule gehalten werden mußte, „so wie die mehresten im Dorfe wünschen“. Puls hatte außerdem bei der Verkoppelung 1800 20 Scheffel (= etwas 10 ha) Heideland erhalten, wovon er selbst auf eigene Kosten 8 Scheffel hatte urbar machen lassen. Die von Puls schon erbetene Schulordnung wurde für die Volksdorfer Schule 1830, als nach der Pensionierung des Puls, auch erlassen und festgelegt, daß der Lehrer einzukommen hatte 1) Wohnung und Garten im neuen Schulhaus, 2) 100 Mk. von Hamburg als Ersatz für den Unterricht armer Kinder, 3) Ländereien, 4) …. Schulgeld der Dörfler je nach Besitzstand … Gleichzeitig war 1830 ein neues Schulhaus erbaut und 1839 ausgebaut und vergrößert worden. ...

"Muß diese 229 Jahre alte Kate in Ohlstedt abgebrochen werden?" Auszug aus "Das Waldhorn" Nr.4/1981, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer

Bei der Ohlstedter Kate  ... handelt es sich um ein Gebäude mit einer besonderen heimatgeschichtlichen Vergangenheit ...

leider haben wir keinen Zugang zu dem weiteren Text. Falls jemand aushelfen kann: bitte beim Verein melden. Danke.

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"Wiederaufbauplanung der Volksdorfer Schulkate von 1752"
Titel vom „Das Waldhorn“ Nr.4/1986, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer

Im vergangenen Monat kündigten wir einen ausführlichen Bericht über den geplanten Wiederaufbau der ehemaligen Volksdorfer Schulkate an. Der Vorsitzende der Initiative zur Erhaltung der Kate, der Volksdorfer Architekt Dietrich Raeck, gab auf unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung umfangreiche Informationen zu diesem Thema, die wir heute veröffentlichen wollen:

Die Schulkate diente von 1752 bis 1828 als zweites Schulgebäude in Volksdorf dem Unterriccht der hier ansässigen Kinder. Im Jahr 1830 wurde das inzwischen baufällige Gebäude vom Ohlstedter Cord Hinrich Buck gekauft. Er baute die Kate an der heutigen Alten Dorfstraße 23/ Ecke Melhopweg wieder auf.

Im Jahre 1983 wollte man das traditionsreiche Gebäude dann endgültig abbrechen. In letzter Minute konnte in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt die vollständige Zerstörung verhindert werden. Die Schulkate wurde Stück für Stück fachgerecht abgetragen. Ihre Einzelteile lagern heute an mehreren Stellen im Walddörfer Raum.

Seit ungefähr zwei Jahren wird mit verschiedenen Interessenten über den Wiederaufbau der Kate verhandelt. Inzwischen sieht das Konzept vor, dass der Kleinbahnverein Wohldorf e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate für seine Modellanlage wieder aufbaut. Das will unser Bürgerverein und ein Literaturkreis unterstützen. Als Standort ist ein Platz nördlich vom Museumsdorf vorgesehen. dadurch soll nicht nur eine historische Achse entlang der Straßen Im Alten Dorfe und Lerchenberg geschaffen werden. Auch die Anbindung an das Museumsdorf dürfte dadurch gewährleistet sein.

Die Schulkate soll nach ihrem Wiederaufbau eine vielfältige Nutzung durch möglichst unterschiedliche Gruppierungen erfahren, um ihr ein breites Interesse in der Öffentlichkeit zu sichern. Bei der Finanzierung ist zu berücksichtigen, dass neben der Nutzung durch gemeinnützige Vereine auch Kommerzielle als Mieter aufgenommen werden. Es scheint, als seien dafür schon die richtigen Partner gefunden:

So möchte der Kleinbahn Verein Wohldorf e.V. gern wieder seine Modellanlage in den Walddörfern unterbringen. Zeitweise war die Anlage schon im Museumsdorf aufgestellt.

Eine Musik-Kneipe würde in der Schulkate nicht nur geeignete Räume finden, neben dem finanziellen Rückhalt für das Projekt auch Leben und Vielfalt gewährleisten.

Außerdem könnte die Geschäftsstelle des Bürgervereins Walddörfer e.V. hier untergebracht werden und der Bevölkerung als Anlaufstelle dienen.

Daneben stehen noch zwei kleinere Räume zur Verfügung, über deren Nutzung bereits mit Interessenten verhandelt wird.

Das Gebäude soll nicht in Privateigentum übergehen, sondern von den am Wiederaufbau beteiligten Gruppen und den Hausnutzern gemeinsam geleitet und verwaltet werden. Wesentlich wird hierbei sein, dass es stets seinen musealen Charakter behält und die finanziellen Verpflichtungen erwirtschaftet.

Das Hauptproblem bei der Verwirklichung der Pläne ist die Finanzierung. Die Initiative zur Erhaltung der Schulkate kann und will das zu bebauende Grundstück nicht erwerben. Es soll einem gemeinnützigen Verein im Erbbaurecht zur Verfügung gestellt werden. Da für einen solchen Verein der Erbbauzins. zumindest für die Anfangszeit, eine nicht tragbare finanzielle Belastung darstellt, müssten hier entsprechende Verhandlungen mit der Liegenschafts- und Finanzbehörde geführt werden.

Die Baukosten für den Wiederaufbau belaufen sich schätzungsweise auf 320.000 b0s 350.000 DM (ohne Außenanlagen und Inneneinrichtung). Dieser Betrag muss auf dem Kapitalmarkt aufgenommen und über die Mieteinnahmen finanziert werden. Erste Gespräche über die Machbarkeit wurden bereits geführt. Außerdem besteht die Möglichkeit, über das Arbeitsamt qualifizierte Handwerker im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen einzuwerben.

Es wird aber auch dringend die Unterstützung der Bevölkerung benötigt. Alle Mitglieder unseres Bürgervereins sind zur Mithilfe aufgerufen. Diese Hilfe kann sehr unterschiedlich aussehen. So wäre zum beispiel eine Unterstützung durch Rechtsanwälte bei Vertragsverhandlungen notwendig. Und natürlich werden Spenden oder zinsgünstige Darlehn dankbar angenommen.

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Artikel im "Das Waldhorn" Nr.4/2015, dem Vereinsblatt des Bürgervereins Walddörfer
Fortsetzung nach 32 Jahren des Artikels im „Waldhorn“ vom Feb. 1983 von Alf Schreyer zum 25-jährigen Jubiläum der Schulkate an ihrem jetzt dritten Standort

Der Heimatforscher Alf Schreyer fand 1983 rechtzeitig kurz vor dem endgültigen Abriss der Kate die inzwischen vergessene Historie des ersten Volksdorfer Schulgebäudes heraus. "Das Waldhorn" berichtete in seiner Ausgabe Nr.2/83 darüber.

Die Fortsetzung des Artikels kann nur Erfreuliches berichten: ein Freundeskreis um den Architekten Dietrich Raeck wurde durch den Artikel im „Waldhorn“ auf das Schicksal der Schulkate aufmerksam. Sie beschlossen die Kate fachmännisch abzutragen und für einen Wiederaufbau einzulagern. Das geschah in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt. Insgesamt fanden sich 42 freiwillige Helfer, die beim Abtragen zwischen einigen Stunden und mehreren Tagen an insgesamt drei Wochenenden mit Hand angelegt haben! Bereits im Mai war das Werk geschafft.

Das Material konnte bei den Gutshöfen Wulfsdorf und Wulksfelde sowie beim Amalie-Sieveking-Krankenhaus eingelagerte werden. Die Suche nach einem geeigneten Standort für den Wiederaufbau sowie die Fananzierung des Unternehmens zogen sich sechs Jahre hin. 1986 wurde der "Verein zur Erhaltung der ehemaligen Volksdorfer Schulkate von 1752 e.V." gegründet (heute "Verein Schulkate Volksdorf e.V.").

Bei heftigem Regen im April 1989 konnte endlich der Baubeginn unter der Leitung des Architekten Dietrich Raeck stattfinden: die Balken wurde per Hand auf einen alten Laster aufgeladen und nach Volksdorf transportiert. Wieder waren viele freiwillige Helfer dabei, so auch Mitglieder der Ortsgruppe Walddörfer des NABU. Das Richtfest mit Grundsteinlegung feierten wir am 30.6.1989 feierlich begangen. Die Ansprachen hielten der damalige Leiter des Denkmalschutzamtes, Prof. Dr. Fischer, und der Heimatforscher Alf Schreyer. Der Grundschulchor der Schule Ahrensburger Weg sang Lieder. Die Freiwillige Feuerwehr Volksdorf gab Erbsensuppe aus.

Am 1.3.1990 eröffnete der Wirt Uli Schult, Sohn des Herausgebers des „Heimat Echos“, im Erdgeschoss sein Bier-Restaurant „Eulenkrug“. Sein Konzept war „Essen können, aber nicht müssen – wer nur auf ein Getränk kommen wollte, war wilkommen“. Nach zwölf Jahren übernahm das Ehepaar Bahne den „Eulenkrug“ mit demselben Konzept. Sie erwarben sich einen guten Ruf. Aus gesundheitlichen Gründen mussten sie ebenfalls nach zwölf Jahren aufhören. Nach einer Umbauzeit von sieben Monaten eröffnete dann ein neuer Pächter. Der Name „Eulenkrug“ war geschützt, so dass eine Umbennenung erfolgen musste.

Der Verein als Eigentümer der Schulkate behielt das Dachgeschoss für eigene Zwecke. Hierfinden kulturelle Veranstaltungen statt. So in Kürze Lesungen im Rahmen der „Plattdeutschen Kulturtage“ (25.9. - 4.10.), regelmäßig im November der KunstHandwerkerMarkt (7.+8.11.) im Rahmen der „Kulturmeile Volksdorf“ (7. - 15.11.). Auch wird der Raum an Vereine wie dem Nabu, dem Bürgerverein, dem Kulturkreis und auch an Gewerbliche zu sozial abgestimmten Mieten vergeben. Der Raum ist auch Heimat für die Treffen der „Kunstspuren Volksdorf“ und des „Bündnis Volksdorf“ (einer Gruppe engagierter Volksdorfer, die sich Gedanken um die Weiterentwicklung des Rahmenplans Volksdorf Gedanken machen) geworden.

Der Erhalt der Schulkate macht es auch möglich, über die Schaffung einer historischen Achse von „Kate zu Kate“ - also von der Räucherkate über das Haus Waitzmann, die Schulkate, das Museumsdorf, das Haus Peters (jetzt Restaurant Italia), das Denkmal am Dorfplatz bis zur Ferck'schen Kate – nachzudenken. Somit hat der Artikel im „Waldhorn“ 2/1983 nicht nur zum Erhalt eines Volksdorfer Kleinods beigetragen sondern er kann selbst heute noch weitreichende Folgen haben.

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